Unbeweglichkeit in der Schulter – was tun ?
21. Mai 2019Feste Schultern bedeuten meist auch eine schwere träge Vorhand, Probleme in den Seitengängen, manchmal auch im Galopp, mangelnde Aktivität der Hinterhand und häufige Verspannungen an der Halswirbelsäule.
Das von Natur aus vorhandlastige Pferd sollte durch gymnastizierendes Training dazu gebracht werden, seinen Motor in der Hinterhand einzuschalten, im Rücken loszulassen, um in der Schulter frei werden zu können.
Anatomisch gesehen ist die Vorhand des Pferdes nur durch Muskeln am Hals und am Rumpf befestigt. Muskeln neigen aber bei übermäßiger Beanspruchung zu Verspannungen. Verspannte Muskeln sind verkürzt, was wiederum die Beweglichkeit einschränkt.
Feste Schultern können also durch Überlastung zum Beispiel durch mangelnden Einsatz der Hinterhand oder fehlender Losgelassenheit im Rücken entstehen.
Hier gilt es die Ursache zu finden und abzustellen. Darüber hinaus können Dehnungsübungen helfen, die Schultermuskulatur zu lockern und die Beweglichkeit zu verbessern.
Aber auch die Hufbearbeitung hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Beweglichkeit der Schultern. Hohe Trachten führen immer zu mehr Spannung im Schultergürtel.
Lange Zehen erschweren das Abfussen und bedeuten mehr Muskelarbeit und auf lange Sicht eine potentielle Überlastung.
Eine passende Hufbearbeitung mit kurzer Zehe sowie einem optimalen Abrollpunkt erleichtert die Biomechanik der Schultern enorm.
Im besten Fall arbeiten also hier Tierarzt, Hufschmied und Trainer zusammen.
Dann wird sich das Problem der festen Schultern sicher lösen lassen.