Stressregulierung: Faktor Hufe
15. Mai 2025Einer der fünf Faktoren der Stressregulierung ist der Faktor Hufe. Hier werden Möglichkeiten der Lösung aufgezeigt. Bei Interesse oder Bedarf meldet Euch gerne bei uns.
Faktor Hufe – Lösungsansätze
Problem: Fehlbelastungen, falscher Beschlag, unpassende Hufpflege, belastender Untergrund
Lösungen:
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Regelmäßige Hufbearbeitung alle 6–9 Wochen durch einen qualifizierten Hufschmied mit Spezialisierung auf Bewegungsanalyse.
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Individuelle Hufschutzlösungen wie barhufoptimierte Bearbeitung, orthopädischer Beschlag oder Hufschuhe.
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Bodenmanagement im Offenstall: Wechselschichtige Beläge (z. B. Paddockplatten, Kies, Sand, Gummimatten) zur Druckverteilung und Vermeidung von Nässe-/Härte-Stress.
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Fortlaufende Dokumentation der Hufform (Fotos, Gangbildvideos) zur Verlaufskontrolle.
Die Hufe – Fundament der Pferdegesundheit. Was du tun kannst, um Stress hier nachhaltig zu regulieren.
Als engagierte Pferdebesitzerin weißt du, wie zentral gesunde Hufe für das Wohlbefinden deines Pferdes sind. Und trotzdem geraten genau sie im Alltag oft in den Hintergrund – bis erste Probleme sichtbar werden. Dabei sind die Hufe weit mehr als nur „Träger des Pferdes“: Sie sind biomechanisch hochsensible Strukturen, die auf Haltung, Bewegung, Untergrund und Pflege reagieren. Wenn hier etwas aus dem Gleichgewicht gerät, ist Stress vorprogrammiert – körperlich wie seelisch. Die gute Nachricht: Du kannst viel tun, um diesen Stress zu regulieren und deinem Pferd dauerhaft mehr Leichtigkeit zu schenken.
Regelmäßige, individuell abgestimmte Hufbearbeitung
Ein stabiler Rhythmus ist entscheidend. Die meisten Pferde brauchen alle 5 bis 7 Wochen eine fachgerechte Hufbearbeitung – und nicht erst dann, wenn Risse, Absplitterungen oder Lahmheiten auftreten. Ein erfahrener Hufschmied erkennt frühzeitig Tendenzen zu Fehlstellungen oder Belastungsproblemen und kann gezielt gegensteuern. Wichtig ist dabei nicht nur die handwerkliche Qualität, sondern auch die Fähigkeit, die Besonderheiten deines Pferdes zu erkennen – wie es steht, wie es läuft, wie es sich bewegt. Achte bei der Auswahl deines Hufschmieds also auf Erfahrung, Weiterbildungen und Dialogbereitschaft.
Hufschutz: So individuell wie dein Pferd
Ob barhuf, beschlagen oder mit Hufschuhen unterwegs – der richtige Schutz hängt von der Nutzung, dem Hufzustand und dem Untergrund ab. Lass dich nicht von starren Meinungen leiten. Was zählt, ist das Wohlbefinden deines Pferdes. Ein guter Hufschmied wird dir helfen, eine Entscheidung zu treffen, die sowohl funktional als auch nachhaltig ist.
Der Boden unter den Hufen: Haltung mit Fingerspitzengefühl
Offenställe sind ein Geschenk – wenn sie gut strukturiert sind. Doch bei ständig nassen, steinigen oder harten Böden können selbst gesunde Hufe überfordert sein. Du kannst hier aktiv mitgestalten:
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Sprich mit dem Stallbetreiber über Bodenverbesserung (z. B. Paddockplatten, Drainagen, Sand-Kies-Mix).
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Achte auf trockene, saubere Ruhebereiche.
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Sorge dafür, dass dein Pferd sich auch auf weichem Untergrund ausruhen kann – besonders bei empfindlichen Sohlen.
Zusammenarbeit ist alles – Dein Netzwerk als Schlüssel zur Gesundheit
Pferdebesitzerinnen sind oft sehr feinfühlig, was Stimmungen und Körpersignale betrifft. Nutze diese Intuition! Wenn dir auffällt, dass dein Pferd „anders läuft“, sich ungern bewegt oder vermehrt steht – nimm es ernst. Ein vertrauensvoller Austausch mit deinem Hufschmied, Tierarzt oder Physiotherapeuten kann oft die entscheidende Wendung bringen. Denn manchmal ist es die kleine Unregelmäßigkeit, die den Ausschlag gibt – und aus Stress gesundheitliche Schäden macht, wenn man zu lange wartet.
Achtsamkeit & Dokumentation – Kleine Schritte, große Wirkung
Du musst keine Expertin sein, um den Überblick zu behalten. Es hilft enorm, wenn du regelmäßig Fotos von den Hufen machst (Seiten- und Sohlenansicht), das Gangbild filmst oder ein kleines Huftagebuch führst. So kannst du gemeinsam mit deinem Hufschmied Veränderungen viel besser erkennen – und dein Pferd langfristig stressfrei begleiten.
Die Hufgesundheit deines Pferdes ist kein starres Thema – sie ist ein lebendiger Prozess. Mit regelmäßiger, individueller Pflege, passendem Schutz, gut durchdachter Haltung und achtsamem Miteinander kannst du einen entscheidenden Beitrag zur Stressregulierung leisten. Dein Pferd wird es dir danken: mit Freude an der Bewegung, gesunder Körperspannung und einer Gelassenheit, die ihr beide genießen werdet.