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Stressregulierung: Faktor Futter

Einer der fünf Faktoren der Stressregulierung ist der Faktor Futter. Hier werden Möglichkeiten der Lösung aufgezeigt. Bei Interesse oder Bedarf meldet Euch gerne bei uns.

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Faktor Futter – Lösungsansätze

Problem: Fehl- oder Überversorgung, Futterstress in Gruppen
Lösungen:

• Fütterungsberatung durch unabhängige Experten, inkl. Rationsberechnung basierend auf Gewicht, Nutzung und Blutwerten.
• 24-Stunden-Raufuttergabe mit langsamer Aufnahme (z. B. engmaschige Heunetze), um Magengeschwüren und Langeweile vorzubeugen.
• Mineralstoff-Analyse und gezielte Ergänzung (Blutbild/Nährstoffstatus).
• Fressplatzmanagement in der Herde: Genügend Fressstände mit Sichtschutz und Ausweichmöglichkeiten.

Fütterung mit Gefühl – Wie du über das richtige Futter Stress reduzierst und das Wohlbefinden deines Pferdes stärkst

Fütterung ist weit mehr als Nährstoffversorgung – sie ist Fürsorge, Beziehung und tägliches Ritual. Und gerade wir Pferdebesitzerinnen spüren meist sehr genau, wenn beim Füttern etwas nicht stimmt: das Pferd wird unruhig, frisst gierig oder gar nicht, ist angespannt im Rücken, neigt zu Durchfall oder wirkt plötzlich „unausstehlich“. All das können Anzeichen für Stress durch falsche Fütterung sein – körperlich und emotional. Die gute Nachricht: Mit bewusstem Blick, individueller Planung und dem Mut zur Veränderung kannst du hier viel bewirken.

Pferde sind Dauerfresser. Ihr Verdauungssystem braucht konstante, strukturreiche Nahrung, um Magen, Darm und Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten.

Lösungsansätze:

• 24-Stunden-Raufuttergabe, möglichst über engmaschige Heunetze oder Heuraufen – das reduziert Futterstress und schützt vor Magengeschwüren.

• Heu analysieren lassen: Qualität, Eiweiß- und Zuckergehalt schwanken stark – eine Heuanalyse hilft bei passgenauer Ergänzung.

• Futterplätze in der Herde klug strukturieren: Genug Abstand, Rückzugsmöglichkeiten und feste Fressplätze vermeiden sozialen Stress.

Viele Pferde bekommen zu energiereiches Kraftfutter – obwohl sie gar keinen Hochleistungssport betreiben. Das Resultat: Nervosität, Übersäuerung, Übergewicht oder Stoffwechselprobleme.

Lösungsansätze:

• Bedarfsermittlung statt Bauchgefühl: Lass dein Pferd wiegen, Blutwerte bestimmen und die Ration professionell berechnen.

• Stärke- und zuckerreduzierte Futtermittel wählen, insbesondere bei leichtfuttrigen, nervösen oder rehegefährdeten Pferden.

• Naturnahe Ergänzungsfuttermittel, z. B. mit Kräutern, Prebiotika oder Kieselgur, fördern Verdauung und Immunsystem – ohne zu belasten.

Oft steckt der Grund für Müdigkeit, Lahmheit, Nervosität oder Fellprobleme in einem unausgeglichenen Mineralstoffhaushalt. Pferde zeigen Mängel selten direkt, aber deutlich – wenn du hinsiehst.

Lösungsansätze:

• Blutbild oder Haaranalyse erstellen lassen – so weißt du, was wirklich fehlt (z. B. Zink, Selen, Magnesium).

• Hochwertiges, bedarfsdeckendes Mineralfutter zufüttern – am besten individuell dosiert und nicht pauschal.

• Wechselwirkungen beachten: Nicht jedes Kombiprodukt passt zu jeder Grundration – weniger ist oft gezielter.

In Offenställen oder Gruppenhaltung kommt es oft zu Futterneid, Rangeleien und Unsicherheit – was bei vielen Pferden tiefen Stress auslöst.

Lösungsansätze:

• Mindestens ein Fressplatz mehr als Pferdezahl – so kann dein Pferd in Ruhe fressen.

• Trennwände oder versetzte Fressbereiche schaffen Rückzugszonen für rangniedrige Tiere.

• Langsame Futteraufnahme durch Heunetze, Raufen mit Engmaschung oder Zeitschaltuhren – ideal auch bei Übergewicht.

• Wenn nötig: zeitweise Einzelzufütterung in Paddockboxen oder separaten Bereichen.

Pferde lieben Verlässlichkeit. Unregelmäßige Futterzeiten, hektisches Füttern oder ständiges Umstellen der Ration verunsichern sie.

Lösungsansätze:

• Feste Fütterungszeiten, auch am Wochenende.

• Ruhige Atmosphäre beim Füttern, keine Eile oder Konflikte.

• Langsame Futterumstellungen (mind. 10–14 Tage) bei Wechsel von Heu, Kraftfutter oder Ergänzungen.

• Tägliche Beobachtung: Wie frisst mein Pferd? Wie ist das Kotbild? Gibt es Abweichungen?

Fütterung ist mehr als Nährstoffversorgung – sie ist Kommunikation, Vertrauen und Gesundheitsprophylaxe. Wenn du lernst, den Fütterungsalltag deines Pferdes bewusst zu beobachten und individuell zu gestalten, öffnest du die Tür zu einem gesünderen, entspannteren Leben. Du gibst deinem Pferd Sicherheit – und das beginnt im Trog.

Mit liebevoller Konsequenz, gutem Netzwerk (Futterberater, Tierarzt, Stallbetreiber) und deiner Intuition kannst du die Fütterung deines Pferdes zu einem echten Wohlfühlfaktor machen. Und dabei jeden Tag ein kleines Stück Stress weniger schenken.