Alternativer Hufschutz
18. Juni 2018„Alternativer Hufschutz“ ein immerwährendes Thema … oft schon hieß es „Eisen ade“ und doch sind Eisenbeschläge Großteils immer noch Mittel der Wahl um die Hufe unserer Pferde langfristig zu schützen.
Wie schon der Titel sagt, stellt alternativer Hufschutz eine Alternative zum herkömmlichen Eisenbeschlag dar. In manchen Fällen können alternative Hufbeschläge durchaus eine gangbare Lösung darstellen. Beispielsweise wenn nur ein zeitweiliger Hufschutz benötigt wird, wenn eine Nagelung nicht möglich oder vom Pferdebesitzer unerwünscht ist, wenn ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht (beispielsweise Offenstallhaltung). In der Zwischenzeit gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Vom Hufschuh über den geklebten oder genagelten Kunststoffbeschlag, Kombinationsmaterialien, Kunsthorne sowie in letzter Zeit vermehrt aufkommende neue Befestigungssysteme, wie Klebe- und Klettverbindungen An der Menge der Möglichkeiten sieht man, dass es noch keine „ultimative Lösung“ zum herkömmlichen Beschlag gibt. Grundsätzlich möchte man mit alternativem Hufschutz die durchaus gegebenen Nachteile eines starren Eisens vermeiden, die Nagelung bzw. den Klirreffekt umgehen und die Natürlichkeit des Hufmechanismus bewahren. Einige Pferdehalter sehen auch den Selbstanwendervorteil darin. In schwierigen Fällen, in denen ein konventioneller Beschlag nicht zum Erfolg führt, kann alternativer Hufschutz durchaus eine sonnvolle Unterstützung darstellen. Letztendlich kann man sagen, dass alternativer Hufschutz einen Nischenplatz am Markt erobert hat und ständig weiterentwickelt wird. Dennoch ist im Moment noch kein echtes Alternativprodukt in Sicht.
Insgesamt ergeben sich einige erhebliche Nachteile:
- Wesentlich höherer Preis
- geringeren Haltbarkeit.
- Gleitfähigkeit bei alternativen Materialien oft nicht unproblematisch
- Anwenderfreundlichkeit vielfach nicht gegeben
- Stabilität bei manchen Produkten mangelhaft
- Fehlende Flexibilität
Nicht zu vergessen die Umweltverschmutzung! Besonders bei geklebten Varianten fallen nicht unerhebliche Mengen an Kunststoffverpackungen, Klebertuben, Mischrohren, Wickelfolie usw. an, die der Umwelt mit Sicherheit nicht zuträglich sind, aber leider wenig thematisiert werden.
Fazit:
Alternativer Hufschutz hat sich seinen Nischenplatz erobert und dieser ist ihm auch gesichert. Um eine echte, funktionierende Alternative zum Eisenbeschlag zu sein, fehlt neben den technischen Aspekten hauptsächlich das passende Verhältnis zwischen Preis und Leistung. Aus unserer Sicht ist noch ein gutes Stück zu Arbeiten und zu Entwickeln, bis das Ende der Eisenzeit beginnen kann.